Da sollte man schon einmal mit Anwohnern im Gladbecker Norden reden, was sie von dem Trümmerhaufen halten. Ich bin der letzte der sich nicht für Tradition, Stadtteilgeschichte und Kulturgüter einsetzt. Wenn man allerdings Gebäude innerhalb von 100 Jahren so herunterwirtschaftet wie es die ehemaligen 4 bisherigen Eigentümer getan haben, dann muss man sich schon mal fragen, wer denn so viel Geld in die Hand nehmen will und kann, dass aus Trümmern, Schimmel, Rost, Pilzen und verfäultem Holz wieder gesunder und anbietbarer Wohnraum werden könnte.
Als in den Jahren 2012 die letzten 2 Mieter die Siedlung verließen, gab es 2 Investoren zuerst einer aus Duisburg und dann einer aus Marl, die viel versprachen und Hoffnungen weckten, aber leider nichts hielten. Die Natur holte sich seit dem ihren Lebensraum zurück und überwuchert mittlerweile große Teile der maroden Bausubstanz.
Zweckeler Anwohner erdulden mittlerweile seit über 15 Jahren einen Zustand, der hart am Erträglichen ist. Wo waren denn diejenigen, die zur rechten Zeit entweder selber hätten erwerben wollen oder die Investoren beigebracht hätten. Wer heute nur fordert, dass Stadtgeschichte erhalten werden muss und ein Abriss nicht alternativlos sei, der muss auch Antworten mit Alternativen speziell aber zur Finanzierung auf den Tisch legen. Wir sprechen hier übrigens nicht von städtischen Immobilien, sondern von Privatbesitz.
Also, die Zweckeler warten sehnsüchtig auf ein Ende dieser unendlichen Geschichte. Gladbeck besitzt auch nach der Niederlegung des Schandflecks seine eigene Identität, bei der unsere Bergbaugeschichte deutlich bleibt. Es muss und darf aber nicht alles phrasenhaft schöngeredet werden, wenn es objektiv abrissreif ist. Warum sonst war es wohl unmöglich, geeignete Investoren zu finden.