„Kommunalpolitik zum Anfassen heißt für uns in Zweckel, dass wir das persönliche Gespräch von gewählten Ratsmitgliedern zu Bürgern*innen ermöglichen wollen,“ so SPD-Vorsitzender Norbert Dyhringer. „Auch soll nicht nur das Schöne miteinander besprochen werden, sondern auch Probleme und Missstände aufgezeigt werden.
Deshalb ging es am vergangenen Samstag mit 9 interessierten Zweckelern zu Geplantem, Schönem, Neuem, Unbekanntem und auch Unschönem im nördlichsten Teil unserer Stadt.“
Vielen unbekannt und oftmals nach Feldhausen verortet ist der „Möllersbruch“. Hier galt das Interesse dem dortigen Naturschutzgebiet, das in der letzten Zeit von sich reden machte, da der neue Eigentümer öffentliche Waldwege unerlaubt mit Barrieren sperrte. Hierfür ist der Kreis Recklinghausen zuständig, der zurzeit in einem intensiven Kontakt mit dem Besitzer steht, um die Wege wieder öffnen zu lassen.
Auch der alte Standort der Hermannschule war ein Besuch wert. Hier wird eine Wohnbebauung landschaftsverträglich neu entstehen, wobei das alte Schulgebäude für eine kreative Nutzung erhalten bleiben soll.
Weiter ging es dann zur Schlägel- und Eisensiedlung, wo auf rund 16.000 Quadratmetern 120 Wohnungen (davon 33 sozialgefördert) und ein Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt mit 80 Plätzen entstehen werden.
Anwohner hatten die SPD gebeten, sich einmal den Bereich anzuschauen, da dort zunehmend im nordwestlichen Abschnitt der Schlägelstraße Müll illegal abgeladen und entsorgt wurde und wird. Dieser Missstand ist nach der Tour kurzfristig der Stadt Gladbeck zur Behebung gemeldet worden.
4. Etappe war die Bellingrottstraße (14 – 24 und 4 und 4a), wo zurzeit die Gladbecker Wohnungsgesellschaft GWG) 48 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 3,25 Millionen Euro für die Jahre 2019 und 2020 saniert und dies unter Einbehaltung der Sozialbindung (und damit auch weiterhin bezahlbar). Hier werden die alten Nachtspeicheröfen entfernt und die Heizung auf Fernwärme umgestellt, außerdem werden die Fenster erneuert und die Dächer und Fassaden gedämmt.
Der 5. Zwischenstopp galt dem Bauvorhaben „Abriss Willy-Brandt-Schule“ und Neubau von barrierefreien Wohnungen und einem Supermarkt. Leider gibt es seitens der Politik und auch der Stadt Gladbeck hier keine Möglichkeit z.B. einen vielseits im Stadtteil gewünschten Drogeriemarkt zu realisieren. Hier entscheidet der Investor allein für sich, wem er die bereitgestellte Geschäftsfläche vermietet, dies unterliegt allein markorientierten Kriterien.
Bevor es zum verdienten Eis ins Eiscafé Zweckel ging, galt noch ein kurzer Blick der Baustelle Beethovenbrücke, wo insgesamt rund 4,1 Millionen Euro verbaut werden. Unverständnis ruft bei allen Zweckelern aber die lange Bauzeit von 1,5 bis 2 Jahren hervor, geht es doch in anderen Ländern mit ähnlichen Baumaßnahmen hörbar viel schneller voran.
„Wir haben diesmal unser traditionelle Ortsbegehung mit dem Fahrrad gemacht“, fasst Norbert Dyhringer noch einmal zusammen, „da ansonsten die Gesamtstrecke von 10 Kilometer zu Fuß zu anstrengend gewesen wäre.
Das Resümee der Radgruppe war: So eine interessante Tour müssen wir wiederholen. Zweckel war früher schon schön und wird nun noch schöner. Es entsteht viel Neues, das aber sehr gut in die Struktur der Gartenstadt Zweckel passt, sie sogar bereichert ohne diese aber zu zerstören.“